Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele: Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur. Darum, Mensch, sei zeitig weise! Höchste Zeit ist's: Reise, reise! - Wilhelm Busch

Samstag, 26. April 2014

Via Nelson zu Old MacDonalds

Einen kurzen Moment zeigen sie sich - die schneebedeckten Alpen der Südinsel. Wir machen Halt an einem Aussichtspunkt und freuen uns über den ersten Anblick, auch wenn die Spitzen nur etwas hinter anderen Bergen hervorlugen. Für uns geht es aber erstmal komplett woanders hin: Wir wollen in den Abel Tasman Park, der bekannt ist für seine traumhaften Buchten und Strände, der einen Mehrtageswanderweg besitzt, von dem man mithilfe von Wassertaxis aber auch mal nur ein Stückchen gehen kann. Das alles wollen wir: Baden, Wandern, Meerblick.

Finde den Schnee!

So fahren wir etwa nur durch durch Havelock, der Hauptstadt für Grünlippenmuscheln. Hatten wir uns ja eh schon selbst geerntet auf der Nordinsel. Einzig Oskar bestimmt unser Reisetempo. Pünktlich in Nelson bekommt er Hunger. Und da die Sonne so schön scheint, suchen wir uns am weiten Strand eine ruhige Ecke, spannen das Tragetuch hinten an der Heckklappe so als Sonnenschutz ab, dass Oskar nicht gleich krebsrot wird und füttern erst ihn und dann uns. Währenddessen buddelt der Nachwuchs schon wieder begeistert in einer Düne. Er hatte im Auto geschlafen, also wird es jetzt eh nix mit Mittagsschlaf. Stattdessen erfreut er wenig später die gesamte Belegschaft eines Strandcafés, in dem er immer wieder an der Theke entlangkrabbelt und dann draußen seinen Buggy entdeckt - den kann er nämlich mittlerweile schieben! Am Strand von Nelson stören ihn weder Gegenwind noch Gelächter, völlig unbeeindruckt schiebt er das Gefährt vor sich her, plumpst in den Sand, schiebt es krabbelnd und gehend, Hauptsache vorwärts!




Die Buggy-Schieberei hat den kleinen Mann so ermüdet, dass wir beschließen, wirklich bis an den südlichen Rand des Abel Tasman Parks zu fahren, nach Marahau. Hier soll es einen netten Campingplatz geben, Old Mac Donalds Farm. Und tatsächlich, nach vielen Kurven, Zweifeln und Gekrähe (Oskar will nicht mehr) geht's am Straßenende scharf nach links auf einen Feldweg, vorbei an Koppeln, hinein in ein Farmgelände, auf dessen Wiesen man unter Schatten spendenden Bäumen campieren kann. Hühner, Lamas, Schafe, Kühe, Wachteln, Pferde - alle nennen diese Farm ihr Zuhause. Uns gefällt's. Und wir sind nicht allein. Neben uns steht eine kleine Familie, die uns verdammt bekannt vorkommt. Nur diesmal tragen alle legere Sommerklamotten statt Regenjacken. Antje und Sven und der einjährige Jonas aus dem Tongariro Park! Hurra! Wir beschließen, uns anzuschließen an die morgige Wassertaxifahrt. Man sagt einen Tag vorher Bescheid, wohin man will und wo man abgeholt werden will und hofft, dass alles klappt. das Wetter soll nämlich umschlagen, nur morgen noch schön sein. Wir hoffen es mal. Mehr tun wir nicht mehr. Oskar verschwindet nach dem Abendessen anstandslos im Camper. Vor allem, wenn Papa ihn schlafen legt. Bei mir kaspert der Kleine meist noch recht lange rum, klatscht seit Neuestem in die Hände und schielt dabei herzzerreißend jeden Finger einzeln an :-)

Unser Platz auf der Farm



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