Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele: Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur. Darum, Mensch, sei zeitig weise! Höchste Zeit ist's: Reise, reise! - Wilhelm Busch

Donnerstag, 2. September 2010

Tibet unter Dach und Fach...hoffentlich

Es hat nervenaufreibende Wochen gedauert. Ich will nach Tibet. Ich darf da aber nur rein, wenn ich eine organisierte Tour buche. Also eine feste Route habe, einen Guide, einen Fahrer. Das kostet. Also habe ich via Internet nach Mitreisenden gesucht und sogar 2 gefunden. Nette Leute, wirklich. Nur Sie ist etwas kompliziert. Ein gebranntes Kind, was Nepper, Schlepper, Bauernfänger angeht.

Also haben wir diverse Anbieter abgeklopft, viele haben es nicht mal in die 2. Runde geschafft. Irgendwann sah einer wie der Sieger aus, nachdem wir via Skype und Mail auch die unmöglichsten Antworten aus ihm rausgequetscht hatten. Teilweise mussten meine lieben Kollegen diverse Verzweiflungs- und Wutausbrüche ertragen, wenn mal wieder eine Antwort auf sich warten ließ oder meine Gefährtin doch noch Bedenken hatte. Wer mich kennt, weiß, dass solche Gefühlsausbrüche nicht gerade leise sind. Eine Entschuldigung ist hiermit ausgesprochen...sollte es nochmal laut werden, denkt dran, nächste Woche gibt's Abschiedskuchen und Sekt! ;-)

Alles gipfelte letztlich darin, dass ich schon unterschrieben hatte, Sie aber doch noch einen anderen Anbieter angefragt hat. Um sich dann doch wieder für den ersten zu entscheiden. Immerhin haben die Beiden meine Anzahlung vorgestreckt, in der Bank of China. So spar ich mir mindestens 25 Euro Servicegebühr meiner Bank. Und die Route steht... wenn alles klar geht, wir Zugtickets für die Tibetbahn bekommen, treffen wir am 20.9. auf 3.660m in Lhasa ein, hecheln 2 Wochen später über einen 5.670m hohen Pass am Kailash und begucken ein paar Tage später den größten Berg der Erde. Und werden am 8.10. hoffentlich heile nach Nepal reingelassen. Es sei denn, ein Yak kackt vors Kloster, wir treten rein, rutschen aus, brechen uns Arm und Bein und schreien nach dem sturzbesoffenen Guide, der grad versucht, den 10. Achsbruch des Jeeps zu reparieren, uns aber nicht versteht, weil er eh kein Englisch kann...

Immerhin bin ich wohl ganz gut ausgerüstet. Ich habe zum ersten Mal meine Sachen beäugt, die ich mitnehmen werde. Dank Merinowolle werde ich hoffentlich auch nach mehreren Tagen im selben Shirt nicht stinken wie ein Iltis und nicht schleppen müssen wie ein Yak. Dank Marmot-Schlafsack mit -9 Grad Komforttemperatur, Daunenweste, gefütterter Hose und Kuschelfleecepullover werd ich nicht frieren wie ein nackter Hund. Dank Hanwag-Bergschuhen werd ich laufen wie auf Wolken. Jetzt fehlen nur noch die Trekkingstöcke und ich könnt für den Globetrotter-Katalog posieren. Es kann also bald losgehen.

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