Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele: Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur. Darum, Mensch, sei zeitig weise! Höchste Zeit ist's: Reise, reise! - Wilhelm Busch

Samstag, 14. Juni 2014

Wakawaka Teil 2

Die Wolken vom Vortag, der Sturm, es war klar, dass da was runter kommen würde. Tat es auch, in der Nacht, aber leider auch noch am Morgen. Aber was heißt leider? Es war ein richtiger Glücksfall. Denn so hatten wir schön Zeit für die Puzzling World, ein interaktives "Museum" am Stadtrand, was uns so empfohlen wurde. Und wir müssen sagen: Leute, geht da hin, es macht echt Spaß! Es gibt allerhand Illusionen, der eigene Kopf spielt verrückt, wenn man durch einen schiefen Raum läuft, aber die Wände so gemalert sind, als wäre der Raum gerade, nach innen aufgehende Reliefs wirken plötzlich nach außen dreidimensional, ein Stuhl rutscht scheinbar bergauf, ach, es war wirklich witzig. Und lustig war auch das Café bzw. die Lobby. Hier liegen auf jedem Tisch Gedulds- und Knobelspiele aus, Erwachsene wie Kinder brüten emsig über den Lösungen. Die Angestellten helfen, verteilen um und sehen auch noch ganz nett dabei aus. Was will man mehr?




Pünktlich nach dem Mittagessen hörte es dann auf zu nieseln, Oskar fielen in der Manduca sofort die Augen zu - also auf, rauf auf den Berg! Vor Wanaka erhebt sich der Mount Iron, ein Überbleibsel aus der Eiszeit, das der damalige Gletscher nicht ganz abgeschliffen hatte. Gut 250 Höhenmeter geht es hinauf, der Blick auf Wanaka und die umgebenden Berge wird immer schöner. Und auch das Wetter macht mit, es reißt von Minute zu Minute auf. Wir suchen immer noch den Mount Aspiring, der die Berggegend hier so prägen soll, ein kleiner 3.000er, angeblich dem Matterhorn ähnlich. Wir einigen uns dann auf den Falschen und fotografieren ihn gefühlt hundertmal. Später lesen wir nach, ach, der Black Peak war's, mit 2.289 deutlich kleiner, aber auch ganz hübsch :-)

In der Mitte ist der Black Peak :-)




Zurück in Wanaka haben Haimon und ich dann einen Disput darum, was "hübsch" ist. In Wanaka laufen einige Menschen herum, die ganz gut aussehen, viel mehr Schlanke als Übergewichtige zumindest, das fällt sofort auf. Doch was da die Uferpromenade entlang kam, war mehr Skelett als Frau, aber gut, schöne Haare. Nur einem war alles egal, und das war Oskar. Der war nämlich weniger an der Uferpromenade und den dortigen weiblichen Reizen interessiert als an den Wellen, die unentwegt gegen den Steinstrand anlandeten. Er wäre bestimmt wieder reingekrabbelt, wäre der Weg etwas einfacher und wir weniger streng gewesen. So begnügte er sich damit, dem Windsurfer zuzugucken, wie der von einem Kiter ständig überrundet wurde. Und weil Wanaka (und seine Bewohner, grmph...) so schön waren, beschlossen wir, uns auch einen passenden schönen Campingplatz zu suchen und auf jeden Fall noch einen Tag zu bleiben.




Der beste Platz Wanakas liegt unserer Meinung nach weit außerhalb, fast schon im Mount Aspiring National Park. Das Glendhu Bay Motor Camp wirbt auch mit "Lakeside" und bescheißt diesmal nicht - näher kann man nicht am See wohnen :-) Und an den Bergen auch nicht. Angeblich soll man von hier auch den Mount Aspiring sehen. Wir halten natürlich eh noch den Black Peak dafür, den sieht man auch grad noch so, bevor sich alles in Wolken hüllt. Glück hatten wir diesmal allerdings wirklich - es war kaum noch Platz auf dem Platz. Zum ersten Mal merken wir, dass bald Weihnachten ist. Die Neuseeländer kommen langsam aus ihren Löchern und wollen auch Urlaub. Und den am liebsten aufm Campingplatz. Wir buchen gleichmal zwei Nächte. Denn am nächsten Tag wollen wir wandern gehen. Und endlich mal den echten Mount Aspiring sehen. Denn so wirklich sicher sind wir uns ja doch nicht...

In die eine Richtung Blick auf die Berge...

... in die andere Blick auf den See!


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