Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele: Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur. Darum, Mensch, sei zeitig weise! Höchste Zeit ist's: Reise, reise! - Wilhelm Busch

Samstag, 28. Juni 2014

Auf zu den coolen Leuten... ;-)

Wanakas Umgebung haben wir wirklich ins Herz geschlossen. Noch lange werden wir uns an all die schönen Berge, den Rob Roy Gletscher und Oskars Klatscher an die Tür ;-) erinnern. Doch wir fahren weiter. Gar nicht weit, denn unser nächstes Ziel liegt praktisch hinterm Berg: Queenstown. Unser Plan hat uns wohl oder übel hier zur Weihnachtszeit hingeleitet, in Queenstown oder Glenorchy, dem ruhigeren Ort am Ende des Wakatipu Sees, werden wir Heiligabend verbringen. Also Morgen. Sehr seltsam. Weihnachten ist so nah und doch so fern...

Tschüß, Mt. Aspiring!

Wir schlängeln uns eine schöne Bergstraße entlang, man kommt sich irgendwie vor wie im wilden Westen. Braunes Präriegras, Holzhäuser einer Wintersportsiedlung, blaue Kornblumen, Lupinen, Kühe. Und ein paar Schafe. Es ist nicht viel los auf der Straße, deren Kurven später so eng sein sollen, dass Reiseführer davon abraten, sie mit einem größeren Gefährt in Angriff zu nehmen. Doch unser Camper ist klein, Haimon schwungvoll am Lenkrad und Oskar wach. Würde er schlafen, müsste ich ständig seinen Kopf stützen, weil der Sitz ihm eigentlich zu groß ist. Und das wird sehr, sehr anstrengend mit der Zeit, wie gesagt, Haimon ist schwungvoll am Lenkrad... Doch die Kurven heute sind gar nicht so schlimm. Oskar beschwert sich trotzdem manchmal, ihm ist die schöne Aussicht auf die Vororte Queenstowns sowas von egal, er hat offenbar Hunger. Und wir auch.

Unser Camper blickt auf Queenstown ;-)

In Queenstown muss man Burger essen, wurde uns gesagt. Und auch jeder Reiseführer bekräftigt das. Doch vor DEM Burgerladen schlechthin, Ferge Burger, ist die Schlange lang, die Plätze rar und die Lage an einer befahrenen Straße heißt für uns nur Stress, wenn Oskar sich mal wieder selbstständig macht. Also laufen wir weiter, vorbei an ach so coolen Menschen auf der Suche nach dem ultimativen Adrenalinkick, den es hier an jeder Ecke gibt. Bungee, Jet Boat, Canyon Swing - höher, schneller, weiter. Ja gut, ohne Oskar wären wir vielleicht auch mal überm Abgrund geschaukelt, aber würden wir dann mit einer Nase rumlaufen, in die es reinregnet, so hoch? Oder mit diesem irre gelangweilt-bekifften Blick mit dem Starbucks-Eiskaffee-Becher durch die Gegend schlurfen, die Hose auf halb acht und die Wollmütze schief aufm Kopp bei 25 Grad? Ich hoffe nicht... Wir finden noch ein Plätzchen am Hafen, eine nette Bar, die ganz unaufgeregt neben anderen Leckereien auch Burger serviert. Während wir essen, schiebt Oskar seinen Buggy rum, was hätte ich dafür gegeben, hätte er mal einen dieser Wollmützenträger umgefahren. Aber er ist halt ein gutes Kind ;-)




Mit neuem Proviant aus dem teuren Alpine Supermarkt verlassen wir die selbst ernannte Abenteuer-Metropole, um uns ein Quartier außerhalb zu suchen, Richtung Glenorchy. Ein schöner DOC-Platz kommt uns gerade recht. Und wen entdecken wir da? Die Holländer in ihrem Rallye-Dakar-Mobil, die wir sowohl am Gillespies Beach als auch am Lake Paringa an der Westküste getroffen hatten. Cool. So sieht man sich wieder. Am Himmel braut sich derweil einiges zusammen, es wird regnen. Wir machen nur einen kurzen Spaziergang an den See, der tatsächlich Gezeiten hat. Aller 25 Minuten oder so hebt bzw. senkt sich der Wasserspiegel um satte 10cm. Liegt angeblich an der speziellen Form des Untergrunds, wie in einer gigantischen Unruhe schaukelt das Wasser hin und her. Wenig später regnet es. Unsere Nachbarn haben zum Glück auf unseren Hinweis hin ihr Zelt umgestellt, von einer Kuhle, in der sich das Wasser sammelt, auf eine Ebene. In solchen Momenten sind wir froh über unseren - meist wasserdichten - Camper. Große "Wasser-Proben" stehen ihm ja eh noch bevor, doch das wissen wir zu dem Zeitpunkt noch nicht...

TSS Earnslaw




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