Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele: Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur. Darum, Mensch, sei zeitig weise! Höchste Zeit ist's: Reise, reise! - Wilhelm Busch

Freitag, 11. Juli 2014

Weihnachten Teil II

Es ist der 25. Dezember. Weihnachten in Neuseeland. In der Nacht hat es wieder geregnet, über Queenstown liegt auch jetzt noch ein Grauschleier. Und es ist ruhig. Die meisten Geschäfte haben diesen einen Tag im Jahr zu. Selbst Cafés und Restaurants lassen ihre Türen verschlossen. Uns zieht es dagegen weiter. Wir wollen den Milford Sound sehen, DAS Postkartenmotiv schlechthin aus Neuseeland. Die Wetterprognosen sind unheimlich gut, obwohl am Himmel grad so ganz das Gegenteil herrscht. Wir fahren entlang des nicht enden wollenden Lake Wakatipu, der Scheibenwischer tut seine monotone Arbeit, die Straße ist frei. So sausen wir wider Erwarten unserem Zwischenziel Te Anau entgegen, Oskar ratzt friedlich bis kurz vorm Ortseingang.

Der Ort selbst gleicht einer Geisterstadt. Keine Menschen draußen, kräftiger Wind, der Blätter durch die Straßen und Parks fegt. Oskar krabbelt ihnen hinterher, erfreut sich am Spielplatz und kostet im einzigen offenen Café heiße Schokolade. Eine Kuriosität auf unserer Fahrt durchs Land war übrigens die öffentliche Toilette der Stadt: Schön eingerichtet – doch mit 1 Dollar Gebühr die einzige weit und breit, die man bezahlen musste… Nein, in Te Anau wollen wir nicht bleiben, wir fahren weiter, nachdem sich unser Nachwuchs nochmals auf dem Spielplatz genug ausgetobt hat, dass ihm wieder die Äuglein zufallen. Wir fahren ins Fjordland hinein. Und erleben eine großartige Landschaft.



Entlang der Straße zum Milford Sound gibt es einige DOC Campingplätze, alle wunderschön gelegen in diesem breiten, von hohen Bergen gesäumten Tal, das sein Gesicht von steppenartiger Landschaft mit wehenden Gräsern schnell mal ändert zu undurchdringlich grünem, knorrigen Nebelwald. Den vorletzten Platz haben wir uns ausgesucht. Am Cascade Creek stehen nur ein paar Camper, die ganz Harten lungern um ein Lagerfeuer herum. Immer wieder tröpfelt es am Himmel, dazu grüßt auch hier der Wind in kräftigen Böen. Doch die malerische Lage an einem kleinen Flüsschen zu Füßen einer Bergkette, von der sich ein Wasserfall ergießt, die entschädigt. Rosa und lila Lupinen wiegen sich auf den Wiesen, moosbewachsene Bäume bieten kleinsten Piepmätzen Quartier. Lässt sich wieder alles toll erkunden auf einem kleinen Walk, der am Platz losgeht, direkt am behindertengerechten (!!!) Plumpsklo. Das Häuschen nahe unseres Campers hatte sogar einen Duftstein J


Was für ein Platz!

kleiner Steinewerfer

Wir spazieren kurz am Lake Gunn entlang, Haimon belädt den Buggy mit halbwegs trockenen Ästen, denn auch er will ein Feuer machen. Darf man hier, kleine Feuerstellen stehen offiziell bereit. Doch wir scheitern kläglich. Es ist zu feucht, zu windig und wir haben einfach nicht genügend Anzündhilfe. Und irgendwie auch nicht mehr die Muße, lange draußen zu sitzen. Kurz nachdem Oskar wieder im Traumland verschwunden war, gesellen auch wir uns dazu. Es gab schon stressigere erste Weihnachtsfeiertage!




Lake Gunn

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen