Die erste Nacht im Camper - Oskar quält noch die Erkältung, daher bekommt er Hustensaft und ein homöopathisches Beruhigungszäpfchen. Was nun gewirkt hat, egal, er schläft recht gut. Ich dagegen nicht, ich bin putzmunter. Meine innere Uhr völlig aus dem Gleichgewicht bzw. ständig auf Tag gepolt. Die letzten recht wachen Nächte haben mich rausgebracht aus jeglicher Anpassung. Nunja. Wird schon noch...
Am nächsten Tag sieht Oskar das erste Mal richtig das Meer. Muriwai hat einen langen Strand aus schwarzem Vulkansand, unendlich weit zieht er sich gen Norden, 45 Kilometer nur Sand, Dünen, Dunst. Das Meer rollt hier in langen Wellen an, doch heute sind sie zum Surfen zu flach, außerdem ist eh grad Ebbe, fast unwirklich spiegelt sich der Himmel mit seinen Wolkenfetzen im zurückgebliebenen Wasser. Der Wind weht recht kräftig, ein Kiter nutzt die Brise und reitet über die Brandung. Sonst sind kaum Menschen zu sehen. Oskar ist das wohl erstmal zu langweilig, er schläft erstmal im Buggy.
Tipp, tipp, tipp - Oskar untersucht vorsichtig den Sand, erst mit nur mit dem Zeigefinger. Doch recht schnell verliert er sich in fröhliches Gebuddel, wühlt, kostet. Bäh. Auch nicht besser als Zuhause. Wenig später sitzt er sandverschmiert im Buggy und lässt sich hochhieven auf dem kleinen Wanderweg, der zur Tölpelkolonie führt. Hunderte dieser großen Vögel nisten hier auf den Felsen, machen Krach und schweben ab und an über die Köpfe der Touristen hinweg. Dazu das blaue Meer, der blaue Himmel, warme Sonne. Wir kommen langsam an im Urlaub...
Blick auf den Strand von Muriwai |
Urwaldpfad zum Camp zurück |
Oskar schließt auch schon die erste Freundschaft auf dem Campingplatz. Moritz heißt er und hat schon die Reise durch Neuseeland hinter sich, für ihn ist Muriwai das Ende der Tour. Wir holen uns ein paar Reisetipps von den Eltern, die uns auch gleich noch Mückenspray, Klebeband und Tee da lassen. Nette Menschen. Haimon übernimmt derweil die Arbeit am Herd. Unsere zwei Gasflammen fauchen vor sich hin, mal mehr mal weniger, der Zünder der linken arbeitet nicht recht, aber die Bratkartoffel werden trotzdem gut, die Luft im Camper ist besonders in Kopfhöhe so dicht, dass man sie schneiden kann. Wollten eh draußen essen. Paar Mücken freut das, sie laben sich unbemerkt an meinen Füßen. Diesmal schlafe ich nachts kaum, weil es so juckt. Und weil ich immer noch überlege, ob wir nach Auckland zurückfahren sollen am nächsten Tag, und unsere Campingausrüstungsruinen austauschen lasse. Oder doch nicht...oder...zzzzzzzzzz....
unser Platz |
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