Die Sonne meinte es an diesem Tag besonders gut. Eine knappe halbe Stunde nach der Almpause rasteten wir gleich wieder auf einer der Wiesen mit schönen Blumen, einem weitem Blick hinunter ins Inntal, rüber zum Kaunertaler Gletscher, hinauf unserem kommenden Wegverlauf folgend, wieder über einen der wunderschönen Panoramawege, der an der Falkaunsalm endet und in einen schwierigeren Höhenweg übergeht, den wir am nächsten Tag in Angriff nehmen wollten. Wollten. Die hereinziehenden Wolken über den hohen Bergen und der Wetterbericht ließen schon ahnen, dass das nicht so einfach werden würde... noch war ja auch das Ziel nicht erreicht, unten im Tal in Nufels, ein 2-Stunden-Abstieg, den wir am nächsten Tag wiedre zurück hinauf gehen müssten. Erstmal stärken mit Apfelstrudel und frischer Milch auf der Falkaunsalm, herzallerliebst serviert von einem süßen jungen Mädel im Dirndl. Dass wir später am Abend einen schicken Kellner hatten, stellte dann auch mich zufrieden ;-)
Hinab ins Tal wurde uns der beschwerlich-langweilige Straßenlauf etwas verkürzt. Ein italienisches Pärchen auf Steinpilzsuche hielt an, als ich gerade eine aufgescheuerte kleine Stelle an meinem Fuß untersuchte und verfrachtete uns kurzerhand ins Auto. Wir hatten die Beiden schon zuvor getroffen, wie sie halb in Badekleidung durch die Lichtungen gehuscht waren. Sie sprach recht gut Deutsch, er fuhr ganz anständig und so sparten wir rund 15 Minuten Weg. Am Hotel erwartete uns der Schlüssel in einem Briefumschlag, die Familie war ausgeflogen. Endlich wieder eine eigene Dusche! Ein großes Bett! Wäsche waschen! Haimons Hemd konnte dank der Salzablagerungen schon fast alleine stehen... Draußen nahten derweil von allen Seiten Gewitter. Wir schafften es gerade noch trockenen Fußes zum Abendessen, wo wir auch wieder einen Bekannten trafen, den wir am Abend vorher auf der Galflunalm kennengelernt hatten. Für die nächsten Tage hatten wir drei also das gleiche Schicksal. Auf uns warteten der Kaunergrat mit seiner höchsten Jochüberquerung auf 3.030 Metern und der Cottbuser Höhenweg, urige Hütten und pfeifende Murmeltiere. Und der einzige regnerische Morgen...
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